Vor bald 100 Jahren hatten fünf Freunde Namens Johann Eberhard, Paul Eberhard, Josef Warmesser, Adolf Berberich und Otto Heinrich einen gemeinsamen Traum.
Der Traum eines eigenen Fußballvereins.
In einer feuchtfröhlichen Runde beschlossen die Freunde den SV Fürstenhausen zu gründen.
Wenige Monate nach Ende des ersten Weltkireges gehörte schon eine Menge Courage dazu, einen Fußballverein zu gründen. Johann Eberhard, Paul Eberhard, Josef Warmesser, Adolf Berberich und Otto Heinrich waren Männer der ersten Stunden. Mit Wilhelm Hafner; Eigner des späteren Vereinslokals "Schützenhof", war auch gleich ein Sponsor gefunden. Im Juni 1919 wurde Bernhard Herzog der erste Vorsitzende des jungen Vereins. Unter seiner Leitung gab es einen steten Aufwärtstrend. Vor allem konnte ein geregelter Spielbetrieb auf dem schwarzen Brascheplatz am Holzboller (heute Straße zur Nachtweide) durchgeführt werden. Auf Anhieb wurde der zweite Platz in der C-Klasse Mittelsaar erreicht und man stieg durch Neueinteilung direkt in die A-Klasse auf.
Hier waren die Gegner u.a. die Vereine aus Altenkessel, Ludweiler, Dillingen, VFR Völklingen und Bous. Die Namen der aktiven Spieler der frühen 20iger Jahren waren Paul Eberhard, Wilhelm und Josef Eberhard, johann Gotius, Jakob Hafner, Peter Burg, H. Jenal, K. Thommes, J. Samson, J. Rixecker, Wilhelm Weyrath, Jakob Müller, Phillip Schöpp, August Kappel, Franz Otto, Karl Durrfeld, Josef Wammesser und Henner Huppert.
Ende der 20er Jahre entstand jedoch weitere Konkurrenz in Form der DJK und des Arbeitersportvereins. Die Abwerbung von Spielern trieb schon damals kräftig Blüten und so mancher Strauß, auch unter der Gürtellinie, wurde ausgefochten. Nachdem diese Episoden mittlerweile auf der Strecke blieben und der SV Fürstenhausen anfang der 30er Jahren abgestiegen war, konnte man im Spieljahr 34/35 die Meisterschaft in der B-Klasse erkämpfen. Unter der Vereinsführung von christian Hafner waren folgende Spieler in diesem Erfolgsjahr eingesetzt:
Friedrich Fritz, Baltes Fritz, Feld Henner, Hafner H. (Lieberle), Weiland Ludwig, Reichert Josef, Otto H, Schug E., Schütz E., Reichert Alois, Sebastian E., Buchmann Nickel und Pohl Herrmann.
Der beste Spieler dieser Epoche war Rathmann Henne und hatte zu diesem Zeitpunkt bereits den Verein in Richtung Flörsheim verlassen. so man will, kann man das vor 85 Jahren als ersten Transfer zu einem größeren Verein bezeichnen, auch dies dem Verein kein Geld in die Kasse spülte.
Nach der Rückkehr 1935 "heim ins Reich" wurde von der NSDAP beschlossen, dass sämtliche Sportvereine zusammengeschlossen werden. Alle Widerstände, besonders von Ernst Köhl und Julian Pohl nutzten nichts. In einer gemeinsamen Versammlung wurde der "Verein für Leibesübungen" aus der Taufe gehoben.
Mit dem Ausbruch des II. Weltkrieges 1939 kam der Fußballsport so peu a peu zum Erliegen und der Sportplatz zwischen "Huppert´s Gaade" und "schwarzem Weg" war 1945 ziemlich verwahrlost. Viele junge Burschen waren in den sechs Jahren des Krieges gefallen.
Wir gedenken an dieser Stelle:
Baltes Fritz
Hafner Hans
Dernbecher Ignatz
Walter und Siegfried Naumann
Kastel H.
Pohl Helmut und
Rathmann Albert
Ähnlich wie 10 Jahre zuvor von der NSDAP wurde 1946 nun von den Franzosen nur ein globaler Ortsverein zugelassen. Der so genannte Omnisportverein stand unter der Führung von Heinrich Dolibois und existierte bis zum 18.02.1951. Danach führte die Fußballabteilung wieder ihren alten Namen: SV 1919 Fürstenhausen e.V.
Unter der Regie von Ernst Köhl dauerte es bis zum Spieljahr 1952, bis sich ein größerer sportlicher Erfolg, mit dem Gewinn des Saarufer-Pokals im Püttlinger Jungenwald einstellte. Gegner war die SV Ritterstraße. Der Aufstieg in die höhere Spielklasse ließ aber noch 4 Jahre auf sich warten. Ein durch Neueinteilung der Klassen notwendiges Entscheidungsspiel wurde in Geislautern mit 7:0 gegen Lauterbach gewonnen.
Leider war der Abstieg nur ein Jahr später nicht zu vermeiden. Mit der Meisterschaft in der C-Klasse, Saison 1959/60 kehrte man wieder in die B-Klasse zurück.
War es um die 30er Jahre u.a. Rathmann Henne herausragender Akteuer des Vereins, so war es in den 50er der einheimische Phillip Schöpp, der es auch auf weit über 500 Spiele in der ersten Mannschaft brachte und mit seiner ausgefeilten Technik in jeder anderen höher spielenden Mannschaft hätte bestehen können. Seine Vereinstreue ließ das jedoch nicht zu. Leider ist Phillip Schöpp im Frühjahr 1994, 59- jährig verstorben.
Ab der Saison 85/86 wurde nach der Devise "Ohne Moos nix los..." unter Jürgen Hille eine neue Ära eingeleitet. Trotz Spielausschussvorsitzender H. Adams und der guten Trainingsarbeit von H. Casper wurde die Meisterschaft mit dem 2. Platz hinter der SC Fenne zwar noch knapp verpasst. Aber im Spieljahr 86/87 ließen alle Beteiligten keine Zweifel aufkommen, dass diesmal der SVF Meister werden wollte. Durch überragende Leistungen der 1. Mannschaft wurde das angestrebte Ziel auch mit dem besten Torverhältnis und den meisten geschossenen Toren im Saarland besiegelt. Ebenso wie Spielertrainer H. Casper waren folgende Spieler in der Meisterrunde eingesetzt. H.P. Menzler, G. Kipper, W. Hemmer, H. Hektor, K. Angnes, G. Dernbecher, J. Schmidt, G. Müller, H. Weiß, M. Bamberger und R. Fehr.
Genau ein Jahr später, am 16. Mai 1988 war fast mit der gleichen Mannschaft und einem 4:0 Sieg über Luisenthal der Wiederaufstieg in die Bezirksliga geschafft.
Nach diesem Höhenflug konnte die Bezirksliga bis 1990 gehaltenwerden. Allerdings gingen die Schwierigkeiten im unteren Amateurbereich auch am SVF nicht spurlos vorüber. Dazu kam noch der Sportplatz, der wegen seiner schlechen Dränage über 3 Jahre lang wenig Ruhm erntete und zugleich wohl der schlechteste Sportplatz in Völklingen war. Dieser behinderte den Trainings -als auch den Spielbetrieb in erheblichen Maße. Vor allem die Wintermonate konnte so nur ungenügend trainiert werden.
Allein die Platzverhältnisse waren nicht dran schuld, dass man 1993 wieder in die B-Klasse absteigen musste. Grade dann, als der als "Filigran-Techniker" Klaus Angnes im Alter von 46 Jahren seine aktive Laufbahn in unserem Verein beendete. Mit über 1500 Punktspielen und über 30 Jahren in der 1. Mannschaft und seinen Toren, stelle er alle nur denkbaren Rekorde der bisherigen Vereinsgeschichte auf.
1995/96 hat der SV Fürstenhausen die Meisterschaft in der Kreisliga B errungen. In dieser Saison konnte der Verein 28 Siege und 2 Unentschieden bei keiner Niederlage verbuchen.
H. Casper Senior, H. Casper, P. Beuren, S. Rath, S. Aldirmaz, G. Dernbecher, T. Meyer, R. Seifert, W. Bamberg, J. Schorr, S. Genso, H. Urban, K. Agngnes, J. Schmidt, P. Rizzo, A. Fuchs, H. Kilic